La Wally

Oper von Alfredo Catalani

Volksoper Wien

Musikalische Leitung: Marc Piollet
Bühne: Frank Philipp Schlößmann
Kostüme: Franziska Jacobsen

Pressestimmen

…umso erfreulicher, dass die Wiener Volksoper dieses Werk nun kitschbefreit, stückgemäß ohne Geier, aber auch ohne Lawinenabgang, ohne hochalpinen Heimatfilm-Mief zeigt. Das liegt an Regisseur Aron Stiehl, der sich in dem abstrakten, auf schwarz-weiß-graue, drehbare Wände setzenden Bühnenbild auf die Psyche der Protagonisten konzentriert. Die Außenseiterin Wally, der treue Freund Walter, der schmucke Hagenbach, der gemeine Gellner, der brutale Vater, die ungewollte Gegenspielerin Afra und die Dorfbewohner – sie alle werden bei Stiehl gut gezeichnet. Und so kann sich Wallys Schicksal – bei Stiehl stirbt sie den Liebestod und wird
eins mit der Natur – stringent entfalten. Jubel für eine wichtige Ehrenrettung.
Kurier, 27.3.2017

Während sich aber der Komponist nicht direkt bei Wagner bedient hat, tut dies der Regisseur Aron Stiehl. Es ist keine Lawine, welche das Doch-noch-Liebespaar Wally und Hagenbach hoch über dem Ötztal zu Tode bringt, die beiden lösen sich quasi metaphysisch in Nichts auf wie in einem gemeinsamen Liebestod. Jeglicher Alpinkitsch wurde vermieden, die Szenen sind geschickt arrangiert. Aus der Randfigur des Infanteristen wird ein mephistophelischer Typ.
Zuletzt gab es für alle uneingeschränkten Beifall.
Salzburger Nachrichten, 27.3.2017

Der Moment der Vereinigung geschieht am Schluss, bevor beide – in der respektablen Inszenierung von Aron Stiehl – quasi zur Eisskulptur verschmelzen. Im Lichte szenischer Intensität ist vor allem das kaputte Verhältnis zum von Wally besessenen Gellner packend. Wie der fabelhaft singende Gellner in trunkener Verzweiflung um sie herum torkelt, sie schließlich herrisch bedrängt, ist theatralisch produktiv.
…nicht zu vergessen Daniel Ohlenschläger, der als Infanterist von der Regie auch als Schicksalslenker eingesetzt wurde. Applaus für alle und damit auch wohl für diese Idee.
Der Standard, 27.3.2017

Die Rolle des Infanteristen wertet Regisseur Stiehl zur Schicksalsgestalt, zu einem schwarzen Boten auf. Was den Szenen etwas von Totentanz oder Schicksalstragödie gibt.
Ein Höher-hinaus-Wollen charakterisiert viele Momente dieser Inszenierung. Etwa im Finale, wenn Catalani die revoltierende Natur dem letzten Liebesversuch Hagenbachs ein Ende macht: Er wird von einer Lawine verschüttet, Wally springt in den Tod. Doch Stiehl stilisiert diese Szene zu einer mystischen Entrückung, Wally und Hagenbach vereinigen sich im wundersamen Licht. Ein Hauch von Isoldes Liebestod, mystischer Entrückung, einer Himmelfahrt?
Kronen Zeitung, 27.3.2017

Der psychologischen Deutung des Stoffes um die selbstbewußte Großbauerntochter Wally, die sich in die Berge zurückzieht, um einer arrangierten Ehe zu entgehen und letztlich doch an Liebe zu einem anderen Mann zugrunde geht, bleibt Stiehl bis zum Schluss treu. Das charakteristisch-tragische Verismo-Ende mit dem Tod der kurzzeitig glücklich vereinten Liebenden mutiert bei Stiehl zum Fiebertraum einer Sterbenden. Große Bilder für großes Leid.
Volksblatt, 26.3.2017

Regisseur Aron Stiehl meidet jedes Heimatfilmklischee und betont das Surreale, Expressionistische.
Die Presse, 27.3.2017

An der Wiener Volksoper erlebte gestern Abend Alfredo Catalanis Oper „La Wally“ umjubelte Premiere.
ORF, 26.3.2017

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung