Le nozze di Figaro
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
Oper Bonn
Musikalische Leitung: Dirk Kaftan
Bühne/Kostüme: Timo Dentler & Okarina Peter
Choreographie: bo komplex
Pressestimmen
Da trifft es sich gut, dass mit Aron Stiehl ein Geschichtenerzähler für den Figaro zuständig ist. Der Regisseur widersteht der Versuchung, aus der Vorlage ein sozialrevolutionäres Drama zu machen. Er konzentriert sich auf ein bittersüßes, turbulentes Beziehungsdurcheinander.
Stiehl entfaltet eine Burleske über die Höhen und Tiefen des Liebeslebens, entwickelt ein temporeiches und schlaues Spiel um die Nöte des Herzens. Der Regisseur, so verrät es diese Inszenierung, mag seine Figuren, auch in ihren Schwächen – und er ist Meister der kleinen Gesten. Stiehl ist permanent einfallsreich – aber in den entscheidenden Momenten tritt Stille ein, schimmert Melancholie auf.
Im Schlussbild der mit Recht heftig umjubelten Inszenierung gerät die Villa aus den Fugen. Die Akteure gehen verwirrt von der Bühne ab, sie haben viel aufzuarbeiten. So muß das bei Mozart sein.
General Anzeiger, 30.1.2018
Die Arbeit von Stiehl ist plausibel und dicht, zumal in der psychologisch genau unterfütterten Personenführung und –konzeption. Es gibt kein einfallsarmes Rampengestehe, ausgeschüttet wird vielmehr ein Füllhorn szenischer Einfälle und überraschender Details, das Ganze hat Witz und Tempo. Zuweilen mag dem Publikum beim Lachen unwohl sein – wie das bei Mozart anders kaum möglich ist.
Kölner-Stadt-Anzeiger, 31.1.2018
Der Regisseur verzichtet auf den politisch mahnenden Zeigefinger und schenkt Bonn drei Stunden wahres Opernglück. Bonn erlebte eine originelle Produktion unter der Regie von Aron Stiehl. Er zeigt, dass Oper auch Theater und Unterhaltung bedeutet.
Eine rundum geglückte Premiere und ein Glücksfall für die Bundesstadt Bonn., deren Besuch dringend angeraten wird.
choices 2/2018
In feinster Wiener Unterhaltungsmanier macht sich Stiehl den Spaß, aus der edlen Farce eine bitterböse Angelegenheit für Moralisten wie Freigeister anzurühren. Stiehl bringt so in einem kühnen Streich prächtiges Theater auf die Bühne und eine Inszenierung auf die Beine, als hätte ein Magier Versatzstücke aus Wildschütz, Rosenkavalier und einem Stück von Goldoni übereinander gelegt.
Das Publikum ist begeistert und applaudiert unermüdlich.
O-Ton, 5.2.2018
Tolle Regie, tolle Musik – die Bonner Oper zeigt einen witzigen und detailverliebten, dennoch nicht harmlosen Figaro auf hohem Niveau.
omm.de 5.2.2018