Il mondo della luna

Oper von Joseph Haydn

Theater St. Gallen

Musikalische Leitung: David Stern
Bühne/Kostüme: Jürgen Kirner
Choreographie: Pascale Chevroton
Licht: Guido Petzold

Pressestimmen

Das auf einer Goldoni – Komödie basierende Dramma giocoso “Il mondo della luna“ kann gewiß nicht als Meilenstein in der Operngeschichte gelten, doch die St. Galler Einstudierung in der Regie von Aron Stiehl hat so viel Witz, Temperament und jugendliche Frische, dass aus einer Rarität leicht ein Kassenschlager werden könnte.
NZZ, 17.9.2008

Ein Haydn-Spaß:
Keine Gelegenheit für spielwitzige Ideen lässt Aron Stiehl in seiner leicht psychedelischen Inszenierung der Haydn-Oper verstreichen… Punkto Phantasie bleibt Regisseur Aron Stiehl dem Dreiakter nach Goldoni nichts schuldig. Mit schrägem Humor zeichnet Stiehl das Personal um den lüsternen Geizkragen Buonafede… Hier wie dort schöpfen Stiehl und Ausstatter Jürgen Kirner aus dem Vollen…
Um die Intrige nicht allzu dämlich scheinen zu lassen, setzen Kirner und Stiehl auf Gags, Swissness, Drogen und einen alten Theaterzaubertrick: die Verschachtelung der Illusionsebenen…
 Doch an Schlaf ist in Aron Stiehls Inszenierung lebhafter Inszenierung nicht zu denken. Bis in den 2. Akt hinein lässt er boshaft – vergnügt die Puppen tanzen.
St. Galler Tagblatt, 8.9.2008

Das Kapitel über Drogen wie Ecstasy, Haschisch, Kokain, oder Poppers im Programmheft zeigt den Weg an, den diese Inszenierung geht: Der Stoff wird entstaubt und das Libretto von Goldoni konsequent mit den Erfahrungen unserer Zeit gelesen. Regisseur Aron Stiehl gelingt die Gratwanderung zwischen erheiternder Opera-buffa-Atmosphäre und einem deutlich nachdenklichen Zug…
Stiehl schafft eine Inszenierung, die trotz zeitgemäßen Zuschnitts der sonnigen Kraft der Musik Haydns voll Rechnung trägt. 
Hier wird nicht mit bloßen Regieeinfällen irgendeine komödiantische Welt des 18. Jahrhunderts auf modern „gepeppt“. Aron Stiehl hat sich genau Gedanken gemacht darüber, was die Opera buffa mit uns heute zu tun haben könnte.
Faszinierend ist die Spannung zwischen einem modern gelesenen Operntext und der zeitlich schönen Kraft einer Musik, die solch modernes Geschehen mitträgt.
Und nach der Pause gerät der Inszenierung wohl das Packendste. Bis auf eine Figur, Buonafede nämlich, tragen alle Figuren Puppen vor sich her. Die Puppen übernehmen die Rollen der Sänger, die zu Puppenspielern werden. Rund eine Stunde wird diese Doppelwelt durchgehalten und damit die Ambivalenz von Komik und Beklemmung.
Diese Mond – Komödie ist beeindruckend im Drogenzeitalter angekommen. Goldonis Zaubertrankstoff hat auch heute seine Gültigkeit. Aron Stiehl rüttelt mit seiner Sicht des Stoffes wach.
Thurgauer Zeitung, 8.9.2008

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung