La traviata

Oper von Giuseppe Verdi

Landestheater Coburg

Musikalische Leitung: Peter Tilling
Bühne: Jürgen Kirner
Kostüme: Sven Bindseil

Pressestimmen

Mit einer spektakulären „La Traviata“ eröffnet das Landestheater den Opern-Reigen der Spielzeit. Die Geschichte einer zerstörten Liebe berührt und begeistert das Premierenpublikum. „4. Akt“ steht ganz oben auf dem letzten der Notizblätter, aus denen eine Premierenkritik entstehen soll. Die Schrift ist ein wenig tränenverwischt. Doch wer muss nicht wenigstens ein kleines Tränchen verdrücken, wenn „La Traviata“ im Moment ihres Todes plötzlich ganz allein als strahlende Lichtfigur auf der Bühne steht, weil sich alle von ihr abwenden, und erst der Tod ihr die Möglichkeit bietet, ihr Bühnengefängnis in Richtung einer von gleißendem Licht durchtränkten Öffnung zu verlassen? Emotionaler, als es dem Coburger Team am Samstag bei der ersten Opernpremiere der Spielzeit gelungen ist, hätte man Verdis Oper kaum inszenieren können. Regisseur Aron Stiehl verlegt die Geschichte der Kurtisane, die sich nach einem bürgerlichen Leben und wahrer Liebe sehnt, in einen zeitlosen Raum, der wie ein Gefängnis wirkt. Mit grauen, türlosen Mauern umgibt Bühnenbildner Jürgen Kirner die Bühne, auf der Violetta gleich zu Beginn vom Chor verspottet wird. Immer wieder verharrt die Party-Gesellschaft in beklemmenden Standbildern und demonstriert Violetta in grausamen Gesten die Ausweglosigkeit ihrer gesellschaftlichen Situation. Starke Bilder findet Regisseur Aron Stiehl, und er lässt mittels gekonnter Lichtregie die Ebenen von Traum und Realität verschwimmen. In dieser spektakulären, lange bejubelten Produktion mit Tränengarantie stimmt einfach alles.
Neue Presse, 17.10.2011

Es gibt Regisseure, für die sind Sänger oder Schauspieler im Grunde nur Figuren auf dem Schachbrett ihres hermetischen Inszenierungskonzeptes. Und es gibt natürlich Regisseure, die sich ganz bewusst einlassen auf gestalterische Ideen ihrer Darsteller. Aron Stiehl, der am Coburger Landestheater Giuseppe Verdis Oper „La Traviata“ inszeniert hat, ist ein solcher Regisseur. Das bewies am Mittwoch die zweite Aufführung dieser Neuproduktion. Aron Stiehls Inszenierung besitzt ein unmissverständlich klares Konzept, das den Kontrast zwischen verlogener gesellschaftlicher Moral und der Sehnsucht nach dem kleinen privaten Glück in den Mittelpunkt stellt.
Coburger Tagblatt, 21.10.2011

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