Pagliacci/Goyescas

Oper von Enrique Granados/Ruggero Leoncavallo

Theater Heidelberg

Musikalische Leitung: Cornelius Meister
Bühne: Jürgen Kirner
Kostüme: Viola Schütze
Choreographie: Francisco Sanchez
Dramaturgie: Bernd Feuchtner

Pressestimmen

Die Regie von Aron Stiehl spielt dabei geschickt mit dem Gegensatz von Abbild und Wirklichkeit, indem sie den unglücklich in die feurige Rosario verliebten Fernando statt des ungetreuen “Originals“ lieber deren gemaltes Vorbild, Goyas berühmte “Maja vestida“ anschmachten lässt. …Aron Stiehl gelingt eine überaus packende Umsetzung dieses finalen Theater-Showdowns, indem er die bekannte Commedia-dell´Arte-Handlung als Schmierenkomödie in den rechten Teil der Bühne verbannt. Im linken sitzt hingegen der Chor der Zuschauer, Aug´ in Auge mit den realen Betrachtern, und spiegelt in fein beobachteten Szenen die Reaktionen des Publikums wider. Auf diese Weise durchbricht die Regie die trennende vierte Wand zum Zuschauerraum, macht uns, die Schauenden, selbst zu Beteiligten… Die Heidelberger Produktion hat ihre stärksten Seiten in der geschickten Beschränkung aufs veristische Kammerspiel.
FAZ, 24.2.2009

Der Regisseur Aron Stiehl, der in Heidelberg schon mit Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ für Furore sorgte, inszenierte beide Abende mit überzeugender Stilsicherheit und einer feinsinnigen Personenregie. Stürmischer Applaus, Bravo-Rufe und die tiefe Berührung des Publikums im ausverkauften Haus machten das spanische Opernwunder perfekt.
ZDF-Theaterkanal, 23.2.2009

Aron Stiehl setzt für Granados Werk eine stilisierte, formale sowie abstrakte Arbeitsweise ein, für den ‚Bajazzo’ hingegen eine sehr realistische.
 Der Chor hat in beiden Kompositionen eine wichtige Funktion. Granados setzt ihn als Kommentator ein, was die Protagonisten nicht aussprechen, verkündet der Chor. Aron Stiehl hat diesen Effekt noch intensiviert, indem er verschiedene Ebenen schafft, mittels durchsichtiger Verhänge und subtiler Lichteffekte.
Setzt der Regisseur auf eine stark romantische Stilisierung in ‚Goyescas’, so zeigt er mit ‚Der Bajazzo’ einen lebendigen Realismus. Aber auch hier spielt für ihn der Chor eine immanent wichtige Rolle als Betrachter der Ereignisse. Hervorragend, wie hier jede Geste und Bewegung passend genau einstudiert wurde.
 Viel Applaus und Bravo-Rufe belohnten das Team für eine engagierte und und spannende Aufführung.

Klassik.com, 23.2.2009

Regisseur Aron Stiehl vermeidet bei Goyescas im abstrakten Bühnenbild all das, was die Musik entzaubert. Er projiziert es in die Figuren selbst und verzichtet auf weitgehend äußerliche Folklore. 
Die Inszenierung des “Bajazzo“ ist detailreich, fantasievoll. Sehr komisch und mit reichlich 70er Jahre “Klimbim“ beginnt der Schlußteil und kippt dann umso effektvoller von der Komödie in die Tragödie. Die Bühne ist hier ein zweigeteiltes Theater auf dem Theater. Ein genialer Wurf…
RNZ, 23.2.2009

(Goyescas)…ihm gelangen suggestive Bilder. So in der Schluss-Szene nach dem Duell mit der unheimlich wirkenden Gestalt des oben auf dem Podest wie ein Gespenst sitzenden Paquiro.
 Bei Leoncavallos Oper zog dann Stiehl alle inszenatotischen Register. Er arrangierte eine aufgekratzte Schau mit einer Vielzahl ironischer Gags. Die Brutalität der Handlung wurde schonungslos gezeigt – und die Vorstellung des Wandertheaters im zweiten Akt als Posse serviert.
Die Rheinpfalz, 24.2.2009

Aron Stiehl fällt zum “Bajazzo“ eine intelligente und quirlige Inszenierung ein.
Die Welt, 24.2.2009

Handwerklich professionell entfaltet Aron Stiehl die komplexe Doppelbödigkeit von Leoncavallos “Bajazzo“ als ebenso witziges wie hintersinniges Theater auf dem Theater, wobei sein Bühnenpublikum in raffinierter Brechung nicht auf das Geschehen, sondern ins reale Publikum schaut.
Stuttgarter Zeitung, 24.2.2009

“Der Bajazzo“ wurde von Aron Stiehl packend und voller Leidenschaft inszeniert. Die Personenführung ließ nichts zu wünschen übrig. Es gelang ihm, eine dichte Atmosphäre zu schaffen, in der das Drama um den gehörnten Bajazzo einen stringenten Verlauf bis zum tödlichen Ende nimmt. Dazu kam, dass das gesamte Ensemble mit einer Spielfreude agierte, die aufs Publikum übersprang und alle in Atem zu halten schien.
 Lang anhaltender Applaus des begeisternden Publikums.
Der neue Merker, 23.2.2009

Regisseur Stiehl inszenierte Goyescas in einer Mixtur aus stilvoll und ästhetisch, konzentrierte sich ganz auf die Psychologien der Protagonisten, die in hermetischen Räumen sitzen und nur zum Handeln aus ihnen heraustreten.
Mannheimer Morgen, 23.2.2009

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